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Testkonzept: konsistent, mit Mutationskontrolle, Impferfolg sichtbar machen


Laborärzte-Forderungen vor der Videokonferenz zur Corona-Lage

 

Vor der Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am Mittwoch fordert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) die Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, sich auf eine konsistente Teststrategie zu einigen. Derzeit verfolgten die Länder gerade bei den Alten- und Pflegeheimen sehr unterschiedliche Testkonzepte. Von einer Übertragbarkeit auf Schulen und Kindertagesstätten könne nicht die Rede sein.

 

Obwohl Schnelltest-Ergebnisse nur Momentaufnahmen darstellten, reiche die Spanne in den Alten- und Pflegeheimen derzeit von ein- bis zweiwöchentlichen Testungen bis hin zu täglichen Abstrichen für Bewohner, Personal und Besucher. Zudem schätzt der BDL Coronavirus-Schnelltests als Selbsttests oder aus Nasenabstrichen als für die Infektionsdiagnostik ungeeignet ein.

 

„Was Deutschland bis zum Frühherbst 2020 ausgezeichnet hat, geht uns jetzt verloren: Coronavirus-Tests durchgehend im verlässlichen PCR-Verfahren, ein belastbares Infektionstest-Monitoring und die schnelle Weiterleitung aller Ergebnisse an die Gesundheitsämter zur Ermittlung von Kontaktpersonen. Aus dem Sichtflug wird durch die fehlende Meldepflicht bei den Antigenschnelltests und die Freigabe zur Selbsttestung immer mehr ein Blindflug, der die Bevölkerung in einer falschen Sicherheit wiegt“, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski. Sowohl auf Seiten der Laboratorien wie auch des öffentlichen Gesundheitsdienstes habe man sehr viel Geld in die Hand genommen, um ein gut funktionierendes Meldesystem zu etablieren. Auf Schnelltestergebnissen könne man keine vergleichbaren Strukturen aufbauen.

 

Neben der Revision und Vereinheitlichung der Testkonzepte fordert der BDL ein schnelles und unbürokratisches Verfahren, um bei allen positiv getesteten Personen eine variantenspezifische PCR-Testung unmittelbar anzuschließen. Für diese Suche nach bekannten Coronavirus-Mutationen seien derzeit in den meisten Bundesländern noch individuelle Rücksprachen mit dem Proben-Einsender oder dem Gesundheitsamt nötig. Auch dies verlangsame die Infektionsabwehr.

 

In der morgigen Videokonferenz solle zudem konkret verabredet werden, wie der Impferfolg durch immunisierende Antikörper überprüft werden kann („Antikörper-Tests“). Entsprechende Tests stünden in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Diese Impfkontrolle sei gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Impfstoff-Vielfalt sehr sinnvoll, um die Immunisierung der Bevölkerung unter Realbedingungen zu dokumentieren.