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Umgehende PCR-Abklärung hilft bei Eindämmung der Omikron-Mutation

 

Patientinnen und Patienten mit auffälligen Symptomen sollten ein ärztlich geführtes Corona-Testzentrum ansteuern, rät der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Dort könnten die Ärztinnen und Ärzte ohne Umwege einen PCR-Test im Facharztlabor beauftragen, um einen Coronavirus-Verdacht abzuklären. Der Umweg über einen gewerblichen Antigen-Schnelltest sollte bei diesen Patient(inn)en angesichts einer Positivrate von derzeit weit über 15 Prozent und der neuen Omikron-Mutation entfallen, so der BDL.

 

„Die ersten Infektionen mit der Omikron-Mutante fallen in die Hochinzidenzphase. Verlangsamen können wir die Ausbreitung dieser vermutlich besonders infektiösen Virusvariante, indem wir konsequent auf das PCR-Verfahren setzen“, so der Vorsitzende des BDL Dr. Andreas Bobrowski. Zwar müssten die medizinischen Labore bereits jetzt Tag für Tag ein gewaltiges Testpensum stemmen. Bei typischen Symptomen sei der Antigen-Schnelltest vom Testzentrum jedoch keine sinnvolle Alternative zum PCR-Test: „Ein positives Schnelltestergebnis bewirkt meist eine Verzögerung von ein bis zwei Tagen. Erst dann wird der PCR-Test angestoßen, der Klarheit über die Infektion und Infektiosität bringt. Dieser Zeitverzug bis zur PCR birgt weitere Ansteckungs- und Verbreitungsgefahren. Wir sollten keine epidemiologischen Lücken entstehen lassen“, so der Lübecker Labormediziner.

 

Problematisch sei, dass die meisten Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus schon vor Auftreten der in Deutschland vorherrschenden Delta-Variante zugelassen worden seien. Erfahrungen der Laborärztinnen und Laborärzte deuteten darauf hin, dass zumindest einige Antigen-Schnelltests die Zulassungsstandards im praktischen Einsatz nicht oder nicht mehr erreichten. Was dies im massenhaften Schnelltest-Einsatz für die Eindämmung der Omikron-Variante bedeute, darüber könne man nur spekulieren. Gerade vor dem Hintergrund bestehender Unsicherheiten zu weiteren Qualitätsverlusten der Antigen-Schnelltests sei es jedoch wichtig, bei allen Verdachtsfällen schnell einen PCR-Test durchzuführen. Erforderliche Infektionsschutzmaßnahmen könnten so schneller und effektiver umgesetzt werden.