COVID-19: Kein Zurück zu „Bürgertests“!

 

Laborärzte unterstützen Priorisierung der Auffrischungsimpfung durch Antikörpertests

 

Der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) unterstützt die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 mithilfe von Antikörpertests zu priorisieren. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hatte Söder am Montag (8.11.) kostenlose Antikörpertests gefordert, mit dem Ziel, die Drittimpfung nach dem tatsächlichen medizinischen Bedarf zu steuern. Damit greift Söder eine entsprechende Forderung des BDL vom 10. August auf. „Auch wenn nach wie vor international anerkannte Grenzwerte für den Immunschutz fehlen, gilt: Mit breit angelegten Antikörpertests und entsprechenden Impfpriorisierungen können wir die übergroße Bevölkerungsmehrheit der Impfwilligen noch besser schützen“, so Bobrowski. Nicht nur aus medizinischen, sondern auch aus ethischen und wirtschaftlichen Erwägungen spreche viel für die im Vergleich zur Impfung kostengünstigeren Antikörpertests.

 

Der BDL bekräftigt zugleich seine Kritik an der geplanten Wiedereinführung kostenloser Antigen-Schnelltests als „Bürgertests“. Gerade in sensiblen Bereichen sei das sensitivere PCR-Verfahren unverzichtbar. „Krankenhäuser oder Alten- und Pflegeheime sollten für Ungeimpfte nur noch nach einem negativen PCR-Test aus dem Facharztlabor zugänglich sein“, so Bobrowski. Der BDL-Vorsitzende verweist auf Rückmeldungen laborfach-ärztlicher Kollegen bundesweit, dass im vergangenen Winter 2020/21 noch vergleichsweise zuverlässige Schnelltest-Fabrikate bei der mittlerweile dominanten Delta-Variante des Coronavirus eklatante Schwächen aufwiesen. „Wir regen eine erneute Prüfung der im vergangenen Jahr zugelassenen Schnelltests auf ihre Sensitivität an“, so der BDL-Vorsitzende.