Delta-Variante: Teststrategie in drei Punkten neu ausrichten

 

Fokussierung auf Risikogebiete und Testqualität

 

Mit dem Ziel, die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland bestmöglich einzudämmen, konkretisiert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) seine Forderungen zur Neuausrichtung der Teststrategie in Deutschland in einem Drei-Punkte-Programm.

 

  1. Alle Einreisenden aus allen Risikogebieten müssen im PCR-Verfahren getestet werden – innerhalb von 36 Stunden vor oder nach der Einreise sowie ein zweites Mal fünf Tage nach der Einreise im lokalen, ärztlich geführten Testzentrum. Um eine hohe Akzeptanz zu erreichen, sollen diese PCR-Tests für Reiserückkehrer kostenfrei sein.
     
  2. Zwischen der Einreise aus den Risikogebieten und dem zweiten PCR-Test nach fünf Tagen gilt zwingend eine Quarantäne-Pflicht.
     
  3. Gewerbliche Schnelltest-Zentren sollen geschlossen werden: Coronavirus-Infektionen asymptomatischer Personen werden durch Antigen-Schnelltests oder Selbsttests viel zu häufig nicht erkannt. Gerade bei der sehr ansteckenden Delta-Variante hat dies fatale Konsequenzen. Der Besuch im nichtärztlichen Testzentrum vermittelt hier falsche Sicherheiten. Fehler kommerzieller Betreiber haben zudem das Vertrauen in die betreffenden Einrichtungen zerstört. Die öffentlichen Mittel sollten stattdessen besser für zuverlässige und aussagekräftige Tests verwendet werden.

 

„Die medizinischen Labore verfügen über ausreichende Testkapazitäten im PCR-Verfahren und können auch alle positiven Proben auf bekannte Mutationen untersuchen“, versichert der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski. „Nur mit einer zuverlässigen Diagnostik wird es uns gelingen, die Verbreitung der Delta-Variante zu verzögern und so Zeit für die Durchimpfung der Bevölkerung gewinnen“.