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Wichtiges Signal für verlässliche Coronavirus-Tests

 

Spahn plant Zurück zum „kostenlosen PCR-Test für alle mit Symptomen“

 

Als „wichtiges Signal für verlässliche Testergebnisse und ein funktionierendes Meldesystem“ bezeichnet der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte (BDL) Dr. Andreas Bobrowski die jüngsten Ankündigungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Coronavirus-Testverordnung: Binnen Wochenfrist soll die Verordnung dahingehend geändert werden, dass alle Menschen mit typischen Symptomen wieder im PCR-Verfahren auf das Coronavirus getestet werden können.

 

„Das PCR-Verfahren im medizinischen Labor ist der Goldstandard in der Coronavirus-Diagnostik. Bei zunehmenden Coronavirus-Mutationen mit einer deutlich höheren Ansteckungsgefahr stärkt die Wiederherstellung des vollwertigen Testanspruchs für Personen mit auffälligen Symptomen die Infektionsbekämpfung“, so Bobrowski.

 

Begründet würden die Pläne damit, dass die medizinischen Labore wieder über ausreichend Testkapazitäten verfügten. Die Testengpässe seien aber ohnehin „zu allen Zeitpunkten regional begrenzt geblieben“, betont Bobrowski rückblickend. „Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung auch durch die Unzuverlässigkeit der Vor-Ort-Schnelltests getrieben ist. Wir unterstützen den Bundesgesundheitsminister in der Korrektur der nationalen Teststrategie. Die Vor-Ort-Schnelltests sind weder meldepflichtig noch meldefähig. Wo immer möglich, sollten stattdessen die zuverlässigen PCR-Tests eingesetzt werden, damit das Testergebnis direkt gemeldet werden kann“, so Bobrowski.

 

In der Diskussion um Selbsttests für Schulen und Kindergärten warnt der BDL davor, die mit der massiven Ausweitung der Vor-Ort-Antigen-Schnelltests seit dem Herbst 2020 begangenen Fehler zu wiederholen. „Wo immer Schnelltests nicht durch Wissenschaftler extern überprüft, sondern nur anhand der Herstellerangaben bewertet und gelistet werden, gehen die Testpersonen und ihre Mitmenschen erhebliche Risiken ein. Wir vermissen eine seriöse Aufklärung über diese Risiken“, so Bobrowski abschließend.